Eine Rechenstörung ist nicht heilbar. Durch eine frühzeitige Diagnose und geeignete Fördermaßnahmen können aber große Fortschritte im Bereich der Rechenfertigkeiten erzielt werden, um dem Kind / Jugendlichen einen erfolgreichen Schulabschluss zu ermöglichen und sein Leben mit der Dyskalkulie zu erleichtern.
Mathematische Fertigkeiten bauen jeweils direkt aufeinander auf. Möglichst frühzeitige erste Fortschritte erleichtern die weitere Lernentwicklung maßgeblich. Eine geeignete und gezielte Lerntherapie mit psychotherapeutischem Anteil kann zudem die seelische Belastung der Kinder und Jugendlichen mit Rechenstörung verringern und eine ausgeprägte Matheangst abbauen oder verhindern.
Für die Förderung bei Dyskalkulie definiert die S3-Leitlinie „Diagnostik und Behandlung der Rechenstörung“ Empfehlungen. So sollen in der Dyskalkulietherapie wissenschaftlich entwickelte Programme bzw. deren Bausteine zum Einsatz kommen, deren Wirksamkeit wissenschaftlich belegt ist und die an den in der Diagnostik erkannten Problemschwerpunkten im mathematischen Bereich ansetzen. Die jeweiligen Inhalte beziehen sich auf mathematische Teilbereiche, wie etwa dem Verständnis von Mengenrelationen, den relationalen Zahlenbegriff, dem basisnumerischen Wissen, dem Aufbau des mentalen Zahlenstrahls, dem Verständnis von Rechenoperationen (Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division) und schließlich der Automatisierung von Faktenwissen.
Weitere Informationen zu außerschulischen & schulischen Förderprogrammen finden Sie auch auf der Website des BVL.
ACHTEN SIE AUF DIE QUALIFIZIERUNG DES THERAPEUTEN
Bis heute wurde kein anerkanntes Berufsbild für Lerntherapeuten festgelegt. Daher gibt es auch viele Therapeuten ohne angemessene Qualifikation.
Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) hat einen zertifizierten Ausbildungsstandard für "Dyslexietherapeuten nach BVL®“ erarbeitet, der die qualifizierte Aus- und Weiterbildung dieser Therapeuten sicherstellt.
Weitere Informationen über den BVL-Standard für Therapeuten finden Sie auf der Webseite des Bundesverbandes.
Christel Hanke
Beratung
Beratungszeiten
Am besten erreichen Sie uns Montags zwischen 16 Uhr und 19 Uhr. Bitte versuchen Sie es öfter oder schreiben Sie uns eine E-Mail.
Vielfalt ist gut! Legasthenie und Dyskalkulie sind Teil dieser Vielfalt. Wir alle haben unsere Stärken und Schwächen, unsere Begabungen und Einschränkungen – mit den richtigen Rahmenbedingungen können wir unsere Stärken entfalten und mit unseren Schwächen gut leben.
Unser zentrales Ziel ist es, für Menschen mit Legasthenie und Dyskalkulie angemessene Bedingungen zu schaffen und individuelle Bildungschancen auf den Weg zu bringen!
Bereits vor Jahrzehnten haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Legasthenie und Dyskalkulie und ihre Familien aktiv zu unterstützen sowie aktuelle Informationen zur Bildungspolitik und über Forschung & Wissenschaft zur Verfügung zu stellen. Sie und Ihr Kind haben Anspruch auf Chancenausgleich und Hilfestellungen. Für diesen Anspruch setzen wir uns ein. Werden Sie Mitglied in unserem Verband – gemeinsam wird vieles leichter.
Tanja Scherle
Bundesvorsitzende